Bloomberg hat Hilfspakete nachgerechnet

Investigativer Journalismus ist in Wirtschaftsmedien eher die Ausnahme. Dort wird hinein gehorcht, gesprochen, interpretiert, spekuliert, aber selten wirklich so hart nachgebohrt, dass die Gegenseite das Gesicht verlieren könnte, zu eng sind Werbetreibende und Medien miteinander verbunden, als das man Risiko immer eingehen wollte. Bloomberg als weltweit agierender Finanzinformationsdienst macht sich hin und wieder die Mühe genauer nachzufragen. Das gehört nicht nur zur Unternehmensphilosophie, sondern bietet auch einen deutlichen Nutzen für die Nutzerschaft der Bloomberg Terminals – sofern die Story interessant und Inhalt richtungweisend für die meist börsenaffine Klientel ist.

Frage: Wie viel Geld hat die US Notenbank bisher in den Markt gegeben?

In den USA scheint es langsam zum guten Ton zu gehören, sich von der Regierung oder einem durch die Regierung initiierten Fonds retten zu lassen. Von 700 Mrd. USD war einst die Rede, angesichts der Großschäden bei Citigroup, Bear Stearns, Fanni & Freddy und diversen weiteren Banken kann das aber eigentlich nicht die ganze Wahrheit sein. Eine Anfrage an die Notenbank half an dieser Stelle auch nicht weiter, Notenbankchef Bernanke wollte hierzu keine genaue Aussage treffen, da dies im Interesse der Banken sei. Derart angestachelt rechnete man bei Bloomberg selbst nach und kam auf die gigantische Summe von 8500 Mrd. USD, die bislang für die Rettung des US-Amerikanischen Bankenwesens aufgewendet wurde. Soweit zumindest die veröffentlichten Zahlen.

USA werden größte sozialistische Gesellschaft

8500 Mrd. US Dollar sind auch für amerikanische Verhältnisse sehr viel Geld. Soviel, das man eigentlich davon ausgehen kann, dass ein Großteil der US Finanzwirtschaft jetzt in staatlichen Händen ist und staatlicher Kontrolle unterliegt. Damit hätte es das Mutterland des Kapitalismus in Rekordzeit geschafft die einstmals sozialistischen Staaten Osteuropa nebst Russland zu überholen und selbst einen ganzen neuen Sozialismus zu prägen, den ungewollten.

Mittel- und Südamerikanische Präsidenten hatten für den ähnlichen Verstaatlichungseffekt Enteignungen vornehmen lassen, in den USA kamen die Unternehmen sogar freiwillig auf den Staat zu um sich des Risikos der Selbstbestimmung zu entledigen. Bei all diesen Ereignissen fragt man sich nur: Wie geht es jetzt weiter? Wer gewinnt?

Es ist wie bei Olympia – wer Gold hat, hat gewonnen

Sollte sich Geschichte wiederholen, werden Edelmetalle gewinnen. Diese und andere Sachwerte stellen eine von nur wenigen Möglichkeiten dar (Aktien, Aktienfonds auch) um mit der dadurch verursachten Inflation Schritt zu halten. Kein Wunder also, dass weltweit die Goldreserven zur Neige gehen – die Anleger vertrauen ihren Regierungen auch nur bis zu einem gewissen grad. Darüber hinaus geht nur Gold & Silber.