Islands Banken schulden Deutschen Banken 21 Mrd. USD

Während sich die Deutschen Kunden der Kaupthing Bank nach wie vor im Unklaren über die Zukunft ihres Tagesgeld oder auch Festgeldvermögens befinden, schwappen die nächsten Krisenmeldungen aus Island nach Kontinentaleuropa. Angesichts der Nachricht, dass Islands Banken rund 21 Mrd. US-Dollar Verbindlichkeiten gegenüber Deutschen Banken haben, was rund einem Drittel der isländischen Auslandsverbindlichkeiten entspricht, ist davon auszugehen, dass sich Deutsche Behörden dem Problem „Island“ annehmen müssen.

Die von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) veröffentlichen Zahlen bergen allerdings einige Geheimnisse, die ohne öffentliches Bekenntnis der betroffenen Banken nicht zu klären sein werden. Bislang sind lediglich 800 Mio. der 21 Milliarden USD einer Bank, namentlich der beim staatlichen Rettungsfonds vorstellig gewordenen BayernLB zuzurechnen. In wessen Bilanzen sich die weiteren isländischen Verbindlichkeiten befinden wird vermutlich nur hinter verschlossenen Türen besprochen.

Islands Banken schuldeten Britischen Banken nur 4 Mrd. USD

Vergleicht man die 21 Mrd. isländischen Verbindlichkeiten gegenüber Deutschen Finanzinstituten mit den mittlerweile geregelten 4 Mrd. Verbindlichkeiten gegenüber Britischen Banken, so ist es schwer vorstellbar, dass die deutsche Regierung diesen Vorgang nicht zumindest aus nächster Nähe beobachtet, wenn nicht sogar beeinflusst. Es ist nur schwer vorstellbar, dass man Milliarden aus dem Rettungsfonds aufwendet um Banken zu stabilisieren, die Verbindlichkeiten aus isländischen Geschäften ausbuchen müssen und private Geldanleger, die noch dazu im nächsten Jahr zur Bundestagswahl nicht Die Linke wählen sollen im Regen stehen lässt. Mal ganz ehrlich: Die 308 Mio. Euro sind in 30.000 Wählerstimmen (abzüglich ein paar Tausend Nichtwählern) und einem Impuls auf die Binnenkonjunktur (Fluchtreflex, viele haben das Geld im Geiste ohnehin schon abgeschrieben) auch in den Augen der Bundesregierung gut angelegt.